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Aus dem Leben einer Hochzeitsplanerin. Von der Hochzeitsplanerin zur Braut: Wie es sich anfühlt, die Bühne selbst zu betreten.

Aktualisiert: vor 1 Tag

Ich habe schon so viele Hochzeiten geplant. Ich habe Brautpaare beruhigt, Tränen getrocknet, Überraschungen koordiniert, Blumen gerettet, und hunderte Male „Jetzt geht’s los!“ gerufen.Aber nichts – wirklich nichts – bereitet dich darauf vor, wenn du plötzlich selbst die Braut bist.


Sehr oft werde ich gefragt, ob es für mich als Hochzeitsplanerin leichter oder schwerer war, meine eigene Hochzeit zu planen.Und ehrlich? Es war beides.

Denn wenn man selbst aus der Branche kommt – und der eigene Mann dazu noch DJ ist – dann bringt man automatisch viele Erwartungen mit. Nicht nur an sich selbst, sondern auch von außen. Unsere Gäste wussten: Die beiden wissen, wie’s geht.


Viele kannten uns als Team auf anderen Hochzeiten, als Dienstleister, die für Stimmung, Stil und Emotion sorgen.Und ja – das hat Druck gemacht.

Wir wussten, die Messlatte liegt hoch.Aber wir hatten von Anfang an einen einzigen Glaubenssatz:

Das wird UNSERE Hochzeit. Kein Show-Event. Kein „Aushängeschild“. Kein Perfektionsprojekt. Sondern ein Tag, der sich zu 100 % nach uns anfühlt.Und daran sind wir bis zum Schluss festgehalten – bei jeder Entscheidung, bei jedem Detail, bei jedem Zweifel. Und ja, es war unsere Hochzeit. Mit allem, was dazugehört: Emotionen, echten Momenten, Lachen, Tränen und dieser unbeschreiblichen Energie, die nur entsteht, wenn zwei Menschen wirklich sie selbst bleiben. So einfach ist das garnicht, wenn man plötzlich im Mittelpunkt steht. Man muss also dafür gemacht sein, aber wir haben es geliebt und waren so stolz drauf, dass all unsere Liebsten kamen um mit uns unsere Liebe zu feiern!


Viele Menschen, die das hier lesen, werden es vielleicht nicht gerne hören, aber ich erzähle es trotzdem: Von 100 Gästen haben uns sieben Gäste unabhängig voneinander gesagt: Das war die schönste Hochzeit auf der wir je gewesen sind, weil es einfach IHR wart. Diese Feier waren Alex und Elli.


Diese 7 Personen haben gemerkt, dass da zwei Menschen gefeiert haben, die sich selbst und ihre Liebe nicht inszenieren wollten – sondern einfach leben. Und das ist auch das, was wir unseren Paaren weitergeben wollen: Eure Hochzeit muss nicht perfekt sein. Sie muss sich nur nach euch anfühlen. Denn das ist das, was bleibt – wenn alle Kerzen ausgehen, die Musik verstummt und ihr zwei am Ende des Abends nur noch eins spürt: Das war unser Tag. 🤍

Wie fing die Planung eigentlich an..



Zwischen Checklisten und Herzklopfen - Hochzeitsplanerin vs. Braut

Ich dachte, es wäre leicht. Schließlich weiß ich genau, worauf man achten muss. Ich kenne alle Abläufe, Dienstleister, Zeitpläne. Doch irgendwann – irgendwo zwischen Ablaufplan, Blumenkonzept und Probeessen – wurde mir klar:Diesmal bin ich nicht nur die Planerin. Diesmal bin ich die, die fühlen darf. Auf einmal waren Entscheidungen mit tiefen Emotionen verbunden, Emotionen bei denen ich mir nach einem Gespräch mit einem meiner Hochzeitspaare oft dachte: Oh man, warum ist es denn so schwer da jetzt eine Entscheidung zu treffen? Warum kann das nicht glasklar sein, dass jene Entscheidung die viel weisere und für alle Beteiligten bessere ist?


Die Position war also die der Braut und ich verstand noch viel mehr, was in den Köpfen meiner Paare wohl oft abging. Dieser Prozess war Anfangs also gar nicht so einfach, denn ich fand es plötzlich komisch, meinen wunderbaren Schedule nicht jemand anderem vorzustellen, sondern am Ende mir selbst. Mein Kopf wollte immer wieder kontrollieren, vorbereiten. Aber mein Herz wollte das ganze auch einfach nur genießen. Also fing ich an die Papeterie zu designen, das Dekokonzept zu erstellen, mich zu fragen, was uns verbindet und wie wir unsere Verbindung als Authentizitätsfaktor in das Design bringen können und alles nahm wunderbar seinen Lauf. Bis letzten Endes alles stand. Der Tag kann kommen. Wir sind sowasvon ready!



Der Moment des Loslassens

Schon am Tag vor unserer Hochzeit spürte ich dieses besondere Kribbeln – diese Mischung aus Aufregung und Vorfreude, die in der Luft lag. Wir kamen mit unserer Familie und unseren engsten Freunden an, richteten gemeinsam alles her, trafen unsere Dienstleister und stellten die letzten Details fertig. Es war so schön zu sehen, wie alles, was wir so lange geplant hatten, plötzlich lebendig wurde. Abends saßen wir alle zusammen beim Essen, lachten, erzählten, stießen an – und da war sie, diese Leichtigkeit. Kein Stress, kein Druck, nur pure Vorfreude auf das, was kommen sollte.

Am Morgen der Hochzeit frühstückten wir gemeinsam mit unseren Trauzeugen – jeweils zwei ganz besondere Menschen an unserer Seite. Es war traumhaft, dieses kleine Ritual vor dem großen Tag. Auch wenn ich kaum etwas essen konnte vor lauter Aufregung, konnte ich spüren, wie sich langsam Ruhe in mir ausbreitete. Ich durfte loslassen. Ich vertraute unserem Plan, unseren Trauzeugen, unserem Team – so, wie meine Paare mir vertrauen.


Und plötzlich war da diese unglaubliche Leichtigkeit.Ich durfte einfach nur Braut sein: lachen, weinen, tanzen, alles fühlen. Keine Notizen, keine To-do-Listen, keine Gedanken an „Plan B“.

Ich erinnere mich an einen ganz besonderen Augenblick, kurz bevor ich zur Trauung ging. Mein Herz klopfte bis zum Hals, und ich dachte: So fühlen sich also meine Bräute, wenn der große Moment kommt. Man möchte gar nicht mehr reden, man möchte einfach nur diesen Moment leben und genießen – dieses Gefühl zwischen Aufregung, Liebe und absolutem Frieden.


Hochzeitsplanung

Mitten drin sein, als Braut

Ich war es bisher in meiner beruflichen Laufbahn immer gewohnt, hinter den Kulissen zu stehen. Als Hochzeitsplanerin – und auch als Requisiteurin. Ich bin diejenige, die die Bühne vorbereitet, damit andere strahlen. Ich kenne das Funkeln der Scheinwerfer – aber immer aus der Perspektive hinter dem Vorhang.

Und plötzlich stand ich selbst im Mittelpunkt.

Ein Gefühl, das gleichzeitig wunderschön und ungewohnt war. Da war dieses Licht, das sonst auf meine Hochzeitspaare fällt – jetzt lag es auf mir. Und ich erinnere mich noch, wie ich dachte: Das ist anders. Das ist neu. Das ist ganz schön viel.

Ich habe mein ganzes Berufsleben damit verbracht, Geschichten zu inszenieren. Emotionen zu rahmen, Stimmungen zu schaffen, Menschen zu führen, ohne sichtbar zu sein. Doch an diesem Tag ging es nicht um Planung, Struktur oder Ablauf – es ging um mich. Um uns. Und das war eine der größten Herausforderungen überhaupt: loszulassen, zuzulassen und einfach nur da zu sein.


Zwischen Backstage und Bühne

Privat liebe ich es, Feste groß zu feiern – mit Musik, Lachen, langen Tafeln und Gläsern, die nie leer werden. Aber etwas anderes ist es, wenn man selbst für alle Verwandte und Freunde das Fest ist. Wenn alle Augen auf dich gerichtet sind. Ich habe gespürt, wie sich der Fokus verändert – von der, die organisiert, zur, die erlebt. Und es war befreiend.Weil ich gemerkt habe, dass ich nicht die Kontrolle verliere, wenn ich sie abgebe – ich gewinne Tiefe.



Was das mit mir gemacht hat

Seit diesem Tag sehe ich meinen Beruf mit anderen Augen. Ich verstehe noch mehr, was es für meine Paare bedeutet, sich zu öffnen, zu zeigen, sich hinzugeben. Denn ich weiß jetzt, wie verletzlich, aber auch wie wunderschön es ist, im Mittelpunkt zu stehen – und gleichzeitig ganz bei sich zu bleiben.

Und vielleicht ist das die schönste Erkenntnis überhaupt: Dass es manchmal die größten Geschenke bringt, wenn man sich traut, selbst die Bühne zu betreten –nach all den Jahren hinter den Kulissen.


Erkenntnisse, die bleiben

Ich habe an diesem Tag nicht nur meinen Mann geheiratet – ich habe auch etwas über meine Arbeit gelernt. Denn jetzt weiß ich noch tiefer, wie wichtig Vertrauen ist. Wie viel Mut es kostet, sich wirklich fallen zu lassen. Und wie magisch es ist, wenn man sich selbst erlaubt, einfach zu genießen.

Seit meiner eigenen Hochzeit sehe ich jede Braut, jedes Paar, noch ein Stück anders. Ich weiß, was hinter diesen glänzenden Augen steckt – dieses „Ich hoffe, alles klappt“, aber auch dieses „Ich kann’s kaum glauben, dass es jetzt wirklich passiert.“ Und ich wünsche mir für jedes Paar genau das, was ich an diesem Tag gespürt habe:Ruhe. Nähe. Liebe. Und das Gefühl, dass alles genau so richtig ist, wie es ist.


Fazit

Eine Hochzeit zu planen ist etwas Wundervolles – aber eine Hochzeit zu erleben, die man selbst träumt, ist unvergleichlich. Es ist die schönste Erinnerung daran, warum ich diesen Beruf gewählt habe: Weil es nichts Größeres gibt, als Menschen dabei zu begleiten, ihren Herzensmoment zu leben. Und vielleicht ist für mich die schönste Erkenntnis überhaupt: Dass es manchmal die größten Geschenke bringt, wenn man sich traut, selbst die Bühne zu betreten..nach all den Jahren hinter den Kulissen.


Und jetzt bin ich neugierig:Wie war euer Tag? Was habt ihr gefühlt, geliebt, erlebt? Berichtet mir – ich liebe es, eure Geschichten zu hören und in all diesen Momenten ein Stück mit euch zu träumen.


Bis bald, eure Elena 🤍



 
 
 

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